Grundsatz
Die nachhaltige Entwicklung ist für die GRÜNEN Münsingen die Richtschnur für das politische Handeln. Nachhaltigkeit heisst für uns Sorgfalt, Rücksicht, Anstand, Fairplay.
Allgemeines
Münsingen ist eine zukunftsgerichtete und zukunftsfähige Gemeinde – ein Stadtdorf, in dem fortschrittliche und nachhaltige Konzepte mit Respekt und zum Wohle von Mensch und Natur umgesetzt werden. Die Lage im Aaretal bietet attraktiven Wohnraum inmitten intakter Natur. Das soll so bleiben. Dazu braucht es einen stetigen Dialog mit der Bevölkerung und eine transparente, breit abgestützte Entscheidungsfindung. Auch nächste Generationen sollen gerne hier leben und sich wohl fühlen können. Deshalb müssen wir mit natürlichen Ressourcen haushälterisch umgehen, das kulturelle Leben und Wirken fördern, soziale Anliegen ernst nehmen und in der Region eine partnerschaftliche Zusammenarbeit pflegen.
Umwelt
Münsingen ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Dies hat Auswirkungen auf die Umwelt. Bodenverlust, Lärm und Abgase haben zugenommen. Der Schutz der Umwelt und der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen hat oberste Priorität.
Die GRÜNEN wollen, dass die Gemeinde ihre Vorbildfunktion in Umweltfragen wahrnimmt, indem sie

  • die natürliche Landschaft bewahrt und sie in Zusammenarbeit mit Landwirtschaft aufwertet,
  • Aussenräume von öffentlichen Gebäuden und Anlagen naturnah gestaltet und Vernetzungen schafft,
  • Bäche und Aareufer renaturiert,
  • Anreize für umweltgerechtes Verhalten schafft und Bevölkerung und Unternehmen regelmässig darüber informiert,
  • einer naturnahen Landwirtschaft Raum und langfristige Perspektiven gewährt,
  • sowohl das Siedlungsgebiet als auch die Naherholungsgebiete vor Lärm schützt,
  • starke Beleuchtungen wie Sky-Beamer und Leuchtreklamen durch technische oder betriebliche Massnahmen eingeschränkt,
  • Anlagen umweltfreundlich betreibt und umweltfreundliche Betriebsmittel einsetzt.

 
Ortsentwicklung
Münsingen ist gross genug. Die Infrastruktur ist ausgelastet, und die Angebote an Wohn-, Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten sind attraktiv.
Die GRÜNEN wollen, dass die Gemeinde weiterhin eine qualitative Entwicklung anstrebt, indem sie

  • die Bauzone nur noch punktuell erweitert,
  • mit dem Boden haushälterisch umgeht und eine Entwicklung gegen innen anstrebt,
  • die vorhandene Grünzonen langfristig sichert,
  • familien- und altergerechtes Wohnen fördert,
  • einen lebendigen und attraktiven Dorfkern mit guten Einkaufs- und Begegnungsorten fördert,
  • ein „Shoppingland“ ausserhalb des Dorfes vermeidet.

 
Verkehr
Unsere heutige Gesellschaft ist auf eine zuverlässige und unkomplizierte Mobilität angewiesen. Die gute verkehrstechnische Lage und das vielfältige Angebot von Münsingen bieten allen die Möglichkeit, vorwiegend den öffentlichen Verkehr zu benutzen. Moderne Lösungen auf den bestehenden Verkehrswegen machen den motorisierten Verkehr langsamer und flüssiger. Damit wird die Situation für alle Verkehrsteilnehmenden, ob Fussgänger, Velo- oder Autofahrende, sicherer. Lärm und Umweltbelastung werden verringert.
Die GRÜNEN wollen, dass die Gemeinde diese Entwicklung vorantreibt und eine weitere Reduktion des motorisierten Individualverkehrs (mlV) anstrebt, indem sie

  • das Angebot beim öffentlichen Verkehr (öV) weiter ausbaut,
  • Ortsbus und Tangento optimal auf die Bahnanschlüsse anpasst,
  • durch attraktive Veloführung mit kurzen Verbindungen und genügend Abstellplätzen der Auszeichnung Veloville auch weiterhin gerecht wird,
  • endlich eine konsequente und flächendeckende Parkplatzbewirtschaftung einführt,
  • auf dem gesamten Gemeindegebiet Tempo-30-Zonen erstellt und dabei der Sicherheit besonders in der Bau- und Übergangsphase durch gute Information und Begleitung Beachtung schenkt,
  • den Bahnhofplatz wie geplant umgestaltet,
  • Bushof und Begegnungszone realisiert,
  • die Bevölkerung regelmässig über Mobilitätsfragen informiert,
  • durch systematische Mobilitätsplanung, Motivation des eigenen Personals und Kunden sowie mit der Schaffung von Anreizen unnötige Fahrten in und zu der Verwaltung vermeidet,
  • bei Grossanlässen die Benutzung des öffentlichen Verkehrs frühzeitig einbezieht,
  • die Mobilitätsbedürfnisse von Jung und Alt durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und das Anbieten eines reichhaltigen Freizeitangebotes vermindert,
  • auf utopische Strassenbauten wie Umfahrungs- oder Entlastungsstrassen oder gar einen zusätzlichen Autobahnanschluss, die das Problem nur verschieben und nicht lösen, verzichtet.

 
Energie
Münsingen hat als Energiestadt schon vieles erreicht. Schon heute werden mehr als 20 % der Gebäude mit Wärmepumpen beheizt, die Gemeinde bezieht 1/3 des Stroms als Ökostrom. Mit einer systematischen Planung, dem Einsatz modernster Technik und einfacher und zielgerichteter Information soll der Energieverbrauch weiter gesenkt werden. Nichtverbrauchte Energie ist die sauberste und langfristig die billigste Energie. In Energie- und Umweltfragen ist insbesondere auch immer die Mobilität einzubeziehen.
Die GRÜNEN wollen, dass die Gemeinde dem Label Energiestadt auch weiterhin gerecht wird, indem sie

  • die Anwendung des Minergiestandards bei gemeindeeigenen Bauten generell festlegt,
  • ein allfälliges neues Verwaltungsgebäude nach dem Vorbild von Köniz als Nullenergiehaus erstellt,
  • die internen und externen Kosten von Energieerzeugungsanlagen bei der Evaluation einbezieht,
  • den Bezug von Ökostrom weiter steigert,
  • für die gemeindeeigenen Bauten eine Energiebuchhaltung führt und eine systematische Planung zur Reduktion des Energieverbrauchs mit messbaren Zielen und einem Sanierungsplan erstellt,
  • bei der Anschaffung von Geräten und Anlagen der Energieeffizienz grosse Beachtung schenkt,
  • Schritt für Schritt die Nutzung von erneuerbaren Energien, insbesondere Ökostrom vorantreibt,
  • Privatpersonen beim Umrüsten oder Ersetzen alter Anlagen Beratung und Unterstützung anbietet,
  • durch die Erstellung eines Energierichtplanes die Energienutzung optimiert und den Einsatz erneuerbarer Energien gezielt fördert,
  • die Gemeinde die guten Leistungen der Infrawerke unterstützt und gleichzeitig die Einhaltung der ökologischen Richtlinien regelmässig überprüft,
  • der Energieberatungsstelle mehr Mittel zur Verfügung stellt, um die Information und die Beratung im Bereich Energie und Mobilität zu verstärken.

 
Bildung
Bildung ist die wichtigste Ressource. Bildung muss breit gefächert, für alle zugänglich und qualitätsbewusst angeboten werden. Sparen bei der Bildung gefährdet deren Qualität und trifft in der Regel die Benachteiligten. In enger Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern soll ein gewalt- und diskriminierungsfreies Klima bestehen, das ein stressfreies Lehren und Lernen möglich macht.
Die GRÜNEN wollen, dass die Gemeinde Bildung auch weiterhin unterstützt, indem sie

  • durch eine angemessene Infrastruktur für Bildung und Kultur gute Grundbedingungen erstellt,
  • die Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern weiter verbessert,
  • das Kind, die Schülerin, den Schüler in den Mittelpunkt stellt,
  • Lehrer, Kinder und Eltern nötigenfalls durch externe Fachkräfte unterstützt,
  • Sucht-, Gewalt- oder andere Probleme frühzeitig erkennt, ernst nimmt und mit den Beteiligten Lösungen erarbeitet,
  • für die gegebenenfalls vom Schulunterricht ausgeschlossenen Schüler ein Betreuungskonzept erstellt,
    die Ausbildung im Dorf wichtig nimmt,
  • die Ursache der zunehmenden Abwanderung von Schülern in ortsfremde Institutionen ergründet,
  • die Erwachsenenbildung, insbesondere die Volkshochschule und Elternbildung unterstützt.

 
Kultur
Kultur ist das Rückgrat einer Gesellschaft. Vereine und Kulturschaffende leisten einen wichtigen Beitrag zu einem vielfältigen und lebendigen Kulturangebot und zum Wohlbefinden jedes Einzelnen.
Die GRÜNEN wollen, dass die Gemeinde die Arbeit der Vereine und der Kulturschaffenden weiterhin anerkennt und fördert, indem sie

  • deren Aktivitäten Raum, Unterstützung und Würdigung gewährt,
  • durch eine angemessene Infrastruktur gute Grundbedingungen schafft,
  • die Kulturkoordination weiterführt und, wo nötig, ausbaut,
  • die Unterstützung von Vereinen, insbesondere Jugendorganisationen, fortsetzt,
  • sich am überregionalen Kulturschaffen beteiligt.

 
Finanzen
Der rationelle Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel ist einer der drei Pfeiler der nachhaltigen Entwicklung. Münsingen ist finanziell sehr gesund. Trotzdem muss jede Ausgabe einen möglichst hohen Gegenwert beinhalten. Jede Dienstleistung, jede Investition soll von demjenigen Anbieter bezogen werden, dessen Angebot den Kriterien einer nachhaltigen Entwicklung am besten entspricht. Der Preis darf dabei nicht das einzige Kriterium sein. Ortsansässige Betriebe sind immer zur Angebotseinreichung anzufragen.
Die GRÜNEN wollen, dass die Gemeinde weiterhin einen gesunden Finanzhaushalt betreibt, indem sie

  • bei der Finanzplanung darauf achtet, dass kurzfristige Mehrausgaben langfristig aufgefangen werden,
  • weder unnötige Reserven schafft noch übermässige Schulden anhäuft, die spätere Generationen belasten,
  • an der bestehenden Infrastruktur systematischen Unterhalt betreibt,
  • durch die Anwendung von Kriterien der Nachhaltigkeit im Beschaffungswesen kostspielige Folgeschäden vermeidet,
  • sich bei Investitionen antizyklisch verhält,
  • durch den Aufbau bzw. die Erweiterung eines Kennzahlensystems, das auch Dienstleistungs- und Lebensqualität einbezieht, einen Vergleich mit andern Gemeinden ermöglicht,
  • durch Zusammenarbeit mit andern Gemeinden eigene Dienstleistungen in guter Qualität und kostengünstig anbieten kann,
  • sich den finanziellen Handlungsspielraum offen hält,
  • bei Geldanlagen ökologische Kriterien berücksichtigt.

 
Gesellschaft
Alle Menschen sollen an unserem Gesellschaftsleben teilnehmen und teilhaben können. Solidarität und Rücksicht, aber auch Spielregeln festlegen und Grenzen setzen sind die Basis für eine funktionierende Gesellschaft. Prävention ist ein wichtiges Element und in jeder Hinsicht besser als nachfolgende Schadensbehebung.
Die GRÜNEN wollen, dass sich die Gemeinde aktiv für Integration und Prävention einsetzt, indem sie

  • Beratungsstellen für Menschen in schwierigen Lebenslagen betreibt,
  • durch geeignete Dienste wie z.B. Spitex dafür sorgt, dass die Menschen möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung leben und sich selbst versorgen können,
  • den öffentlichen Raum so gestaltet, dass sich alle Bewohner insbesondere auch Betagte oder Behinderte möglichst unbehindert und sicher bewegen können,
  • die bestehenden Angebote für Jugendliche weiter betreibt, auf ihre Anliegen eingeht, Eigeninitiative und entsprechende Projekte unterstützt,
  • Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche (Tagesschule, Mittagstisch, Kindertagesstätten) bedürfnisgerecht anbietet,
  • vorbildliche und fortschrittliche Anstellungsbedingungen anbietet und offen ist für neue und flexible Arbeitsmodelle für Frau und Mann,
  • Lehrstellen und Praktikumsplätze anbietet,
  • niederschwellige, betreute Arbeitsplätze für Menschen in schwierigen Situationen anbietet,
  • die Integration von fremdsprachigen Bürgern aktiv unterstützt und regional zusammenarbeitet,
  • den regionalen Kontakt und die Zusammenarbeit mit andern Gemeinden pflegt,
  • sich weiterhin für die Entwicklungshilfe im In- und Ausland engagiert,
  • sich aktiv gegen Gewalt, Diskriminierung und Rassismus einsetzt und das Projekt „gemeinsam gegen Gewalt“ weiterführt.

 
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